Natürliche Schädlingsbekämpfung mit Schlupfwespen (Encarsia formosa) | Gegen Weiße Fliegen
Biologische Schädlingsbekämpfung durch Nützlinge – 1 Hänger für ca. 6 m²!
Was sind Schlupfwespen Encarsia formosa?
Die Schlupfwespe (Encarsia formosa) ist ein bewährter Nützling zur biologischen Bekämpfung der Weißen Fliege (Trialeurodes vaporariorum und Bemisia tabaci). Diese winzigen Helferinnen sind nur etwa 0,6–0,7 mm groß, mit schwarzem Kopf und Brust sowie gelbem Hinterleib und dennoch wahre Spezialistinnen, wenn es um nachhaltigen Pflanzenschutz geht.
Encarsia formosa parasitiert gezielt die Larvenstadien der Weißen Fliege. Sie sticht junge Larven an und saugt sie aus (host feeding), während sie in ältere Larven ihre Eier legt. Nach etwa zehn Tagen verfärben sich die parasitierten Puppen schwarz, ein deutlich sichtbares Zeichen, dass die Schlupfwespen erfolgreich gearbeitet haben. Aus diesen schwarzen Puppen schlüpfen nach weiteren zehn Tagen neue Schlupfwespen, die den Zyklus fortsetzen und so eine kontinuierliche Kontrolle der Weißen Fliege ermöglichen. Die schwarzen Larvenhäutchen auf den Blättern sind ein sicheres Zeichen für erfolgreiche Parasitierung. Mit Gelbtafeln lässt sich der Befall gut überwachen, um den optimalen Einsatzzeitpunkt zu bestimmen.
Bekämpft zuverlässig:
- Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum, Bemisia tabaci), alle Larvenstadien
- Junge Larven: ausgesaugt (host feeding)
- Ältere Larven: parasitiert (Eiablage)
Lagerung:
Die Schlupfwespen-Eier (Encarsia formosa)) sind im Zuchtsystem gut geschützt und daher wenig empfindlich beim Versand. Nach Erhalt sollten sie sofort an der Pflanze ausgebracht werden. Lagerung für max. einen Tag bei 8-12 °C ist möglich. An heißen Tagen die Ausbringung am besten abends vornehmen. Nützlinge reagieren sensibel auf Umwelteinflüsse, daher kann trotz guter Nützlingsqualität jeder Einsatz mit unterschiedlichem Erfolg verlaufen.
So funktioniert die Anwendung
Jeder Hänger enthält parasitierte Puppen der Weißen Fliege, aus denen die Schlupfwespen nach kurzer Zeit schlüpfen. Diese winzigen Nützlinge fliegen sofort aus und suchen aktiv nach befallenen Pflanzen, sie finden Wirtstiere sogar noch in über 30 m Entfernung!
Den Hänger direkt in den Pflanzenbestand hängen, vorzugsweise im oberen oder mittleren Bereich. Nicht direkter Sonne oder starkem Luftzug aussetzen. Bei starkem Befall frühzeitig anwenden und je nach Schädlingsdruck 1–3 mal im Abstand von 1–2 Wochen wiederholen. Ideal ist der Einsatz beim ersten Auftreten der Weißen Fliege. Sind keine geeigneten Wirtslarven mehr vorhanden, sterben die Schlupfwespen ab, sie verschwinden also automatisch, sobald ihre Aufgabe erfüllt ist.
Wichtig: Die Karte darf nicht geöffnet oder eingerissen werden! Sie besitzt bereits eine mikrofeine Öffnung, durch die die Larven kontrolliert austreten.
Optimale Bedingungen für Encarsia formosa:
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Temperatur: ab 18 °C aktiv, optimal 20–25 °C
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Luftfeuchtigkeit: Pflanzen regelmäßig (alle 2–4 Tage) leicht besprühen, damit die Tiere „trinkbares“ Wasser finden
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Licht: hoher Lichtbedarf – ideal von März bis September; in den Wintermonaten ist Zusatzbeleuchtung mit mind. 5.000 Lux erforderlich
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Lebensdauer: vollständiger Entwicklungszyklus ca. 20 Tage (vom Ei bis zur neuen Generation)
Unter diesen Bedingungen sorgt Encarsia formosa für einen stabilen, selbstregulierenden Nützlingsbestand, ohne Chemie und ganz natürlich.
Anwendungsintervalle & Dosierung:
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Dosierung: 1 Hänger je ca. 6 m² Pflanzenfläche gleichmäßig im Bestand verteilen.
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Startzeitpunkt: Beim ersten Auftreten der Weißen Fliege ausbringen; Befall mit Gelbtafeln überwachen.
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Wiederholung: Je nach Befallsdruck 1–3 Anwendungen im Abstand von 1–2 Wochen.
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Platzierung: Hänger in den mittleren bis oberen Pflanzenbereich, nicht in direkte Sonne oder Zugluft.
Anwendungsbereiche:
- Gewächshäuser
- Wintergärten
- Innenräume & Zimmerpflanzen
- Gemüse- und Zierpflanzen (z. B. Tomaten, Gurken, Zitruspflanzen)
Ein Einsatz im Freien wird nicht empfohlen, da die Schlupfwespen dort zu leicht verwehen oder ihre Wirte verlieren.
Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Nützlingen
Zur optimalen biologischen Schädlingskontrolle können Schlupfwespen kombiniert werden mit:
Raubmilben (Amblyseius swirskii) – zur Bekämpfung von Thripslarven und ergänzend gegen Weiße Fliege
Florfliegenlarven (Chrysoperla carnea) – zur schnellen Dezimierung der Schädlinge auf Blättern
Hypoaspis miles – zur Bekämpfung von Thripsstadien im Substrat
Wichtig: Bei starkem Befall kann vorab eine Behandlung mit Neudosan Obst- & Gemüse-Schädlingsfrei oder Spruzit Schädlingsfrei erfolgen. Danach Nützlinge erst nach dem Abtrocknen (bzw. nach 5–7 Tagen bei Spruzit) ausbringen.
Wichtige Hinweise:
- Nützlinge sind vom Umtausch / Widerruf ausgeschlossen, sobald der Packprozess gestartet wurde.
- Wir bitten um Verständnis, dass wir für unzustellbare Sendungen aufgrund einer falsch angegebenen Lieferadresse oder nicht abgeholte Lieferungen in Packstationen oder Poststationen keine Haftung übernehmen können.